Spiel mit der Illusion…
Spiel mit der Illusion:
Die Zaubergala in Grenchen bot einen Abend voller Magie
Das Publikum im Parktheater Grenchen liess sich gerne verzaubern. Derweil suchen die Organisatoren von Swiss Magic eine Nachfolge fürs Präsidium. Eric von Schulthess möchte an die jüngere Generation übergeben.
Wiederum wurde Grenchen zur Hauptstadt der Zauberkunst: Da wurden sämtliche Register der Zauberei gezogen, es gab viel Schall und Rauch, auf der Bühne und im Saal des Parktheaters wurde es laut und hell; und das Grenchner Publikum, das recht zahlreich gekommen war, ging gut mit.
Im Vorfeld fand am Samstag im Parktheater auch die Generalversammlung von Swiss Magic statt. Rund sechzig der hundert Mitglieder seien an die GV gekommen, so Vereinspräsident Eric von Schulthess. Man habe drei neue Zauberer aufgenommen, da sie alle die Prüfung bestanden hätten. Zudem gab es Workshops, und der Abend war lau genug, dass man gemeinsam im Park essen konnte.
Es scheint schwierig jemand Neues zu finden
Eric von Schulthess sagt im Gespräch weiter, er suche eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für das Vereinspräsidium. «2026 wäre ich seit dreissig Jahren im Organisationskomitee, seit 2012 bin ich Präsident. Es wird Zeit, dass jemand neue Ideen mitbringt in den Verein Swiss Magic.»
Und er würde sich freuen, wenn es eine Frau wäre. Aber es sei nicht einfach, jemanden zu finden. Man hätte gerne eine jüngere oder junge Person, aber heutzutage gebe es halt einfach sehr viele Angebote in allen möglichen Betätigungsfeldern. Er frage immer wieder herum, ob jemand es machen möchte. Der Präsident oder die Präsidentin müsse nicht selber Zauberin sein, er sei es ja auch nicht.
Zum Glück werde man von der Stadt Grenchen schon seit Jahren grosszügig unterstützt, daran habe sich nichts geändert, so Eric von Schulthess. Man treffe jeweils eine Leistungsvereinbarung für drei Jahre. «Die Artisten und Zauberer kommen gerne hier nach Grenchen, da man sich gut um sie kümmert.» Im März 2025 soll dann eine Soiree Magic stattfinden und 2026 der internationale Zauberkongress.
Ein Harry Potter der etwas anderen Art
Am Abend dann präsentierten sich vier Zauberer, wobei der angekündigte Mellow aus familiären Gründen nicht kommen konnte und durch Magic Maxl ersetzt wurde. Der ist den Kinderschuhen entwachsen und ging aber als immer noch sehr junger Lehrer im Bayernkostüm durch, wobei er alle Schulfächer durchdeklinierte; auf zauberische Art, versteht sich.Der zerrissene Aufsatz wurde wieder ganz, Schnüre, die zerschnitten wurden, wurden auf magische Weise wieder zusammengesetzt und auch die Physik wurde mit Knallen und Leuchten attraktiv gemacht. Ein Harry Potter der etwas anderen Art, der aber auch durch seinen jugendlichen Charme die Herzen des Publikums gewann.
Die Pausen wurden gestaltet durch Anekdoten aus dem Zauberbetrieb. Etwa, wie man Missgeschicke überbrücken kann und was da so alles geschieht, möglichst ohne dass das Publikum das merken sollte.
Dann traten nacheinander Filiberto Selvi, Rafael Scholten und an Schluss noch Charly auf. Selvi gefiel durch eine Darbietung der poetischen und stilleren Art, in der eine Querflöte – oder war es dann doch keine? – eine wichtige Rolle spielte. Er schien die Statik ausser Kraft zu setzen und spielte mit Licht und Schatten. Zauberei der gekonnten Art, das Spiel mit der Illusion und der Vorstellungskraft des Publikums.Klamaukiger ging es da her mit Charly, der klischeehaft einen Mexikaner zeigte, der immer wieder Stühle aus einem scheinbar leeren Würfel hervorzaubert, assistiert von seinem Pferd. Rafael Scholten zaubert mit Ringen und Baumnüssen, was allerdings aus den hinteren Rängen des Parktheaters nur schwer zu erkennen war. Gekonnt zeigte er die bekannten Kartentricks. Das Grenchner Publikum liess sich dankbar unterhalten und applaudierte gerne.
© Grenchner Tagblatt, 16.06.2024, Text von Susanna Hofer. Bilder by: Patrick Lüthy
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